2010

Großer Andrang im Ober-Flörsheimer Heimatmuseum am Weihnachtsmarkt

Der Ober-Flörsheimer Weihnachtsmarkt, der in diesem Jahr am 27. November zum zehnten Mal stattfand, entwickelt sich zunehmend zum Anziehungspunkt für auswärtige Besucher. Auch in diesem Jahr bot die Kommenturei im unteren Dorf bei winterlichen Temperaturen eine romantische Kulisse. Der Heimat- und Kulturverein war wie jedes Jahr mit einem Stand vertreten. Der Glühwein aus rein Ober-Flörsheimer Produktion, Frikadellen von der Metzgerei Clauß und andere Leckereien fanden ebenso guten Absatz wie der Ober-Flörsheimer Kalender, Ansichtskarten des Dorfes, Ober-Flörsheimer Weihnachtskarten und der Nachdruck der Reifschen Chronik von 1901. Erfreulich war das große Interesse der Besucher am Heimatmuseum. Museumsleiter Hans-Jürgen Rudy zählte zeitweise bis zu 50 Personen, die gleichzeitig die Ausstellung besichtigten. Besonders bewegend war für das Museumsteam die Begegnung mit zwei Mainzer Besucherinnen, die sich sehr darüber freuten, erstmals ein Foto ihres Urgroßvaters aus dem Jahr 1925 zu sehen. Das vom HuK betreute Heimatmuseum im Bürgerhaus (Kommenturei) ist nach telefonischer Vereinbarung mit Hans-Jürgen Rudy (Tel. 06735-1096) zu besichtigen.

18.11.2010: Szenen aus einem rheinhessischen Dorf: Ober-Flörsheimer Kalender zum zehnten Mal erschienen

Kinder beim Stabausfest in der Nachkriegszeit, Maurer bei der Arbeit vor 100 Jahren, eine Fronleichnamsprozession in der Hauptstraße, die Obere Mühle, Lehrer Hessinger mit seinen Schülern 1961 – dies sind nur einige der Motive des Ober-Flörsheimer Kalenders, der in diesem Jahr zum zehnten Mal erscheint. Bei der Vorstellung im katholischen Pfarrheim am 18. November 2010 zeigte sich der Vorsitzende des Heimat- und Kulturvereins Dr. Helmut Schmahl erfreut darüber, dass auch in diesem Jahr eine Reihe von Bürgern Bilder vom dörflichen Leben der letzten Jahrzehnte zur Verfügung gestellt haben. Eine besondere Überraschung war eine bisher unbekannte Dorfansicht des expressionistischen Wormser Künstlers Hans Hecker aus der Nachkriegszeit. Sie fand für das Titelblatt Verwendung. Der von der Grafikerin Birgit Seitter gestaltete Kalender, der im Anhang die Namen aller bekannten abgebildeten Personen auflistet, ist für 7,50 Euro in der Metzgerei Clauß, im Blumenladen Kuenen oder bei Familie Schmahl (Tel. 498) erhältlich. Auf dem diesjährigen Weihnachtsmarkt fand er bereits regen Absatz.
Wir suchen immer historische und neue Bilder aus unserem Dorf für zukünftige Kalender, z.B. Menschen bei der Arbeit, Dorfansichten, Vereinsleben, Schulklassen, Familienbilder etc. Bitte stellen Sie sie uns zur Verfügung – sie erhalten sie umgehend zurück, nachdem sie gescannt wurden.

Zwischen Blücherpfad und Deutschherrenberg: Weinbruderschaft Rheinhessen am 26. Juni 2010 auf Einladung des HuK zu Gast in Ober-Flörsheim

Ober-Flörsheim war das Ziel des diesjährigen Familienwandertags der Weinbruderschaft zu St. Katharinen. Rund 65 Weinbrüder und -schwestern fanden sich mit ihren Angehörigen im Hof des Bürgerhauses in der Kommenturei ein, denen zunächst bei strahlendem Wetter ein Begrüßungsschluck gereicht wurde. Im Anschluss hieß der Organisator Weinbruder Tobias Kraft die Anwesenden willkommen und übergab Ortsbürgermeister Adolf Gardt eine gegen Schädlinge resistente Ulme. Gardt bedankte sich für die Spende und hob heraus, dass der für Rheinhessen charakteristische Baum demnächst den Kindern auf dem neuen Spielplatz am Wasserriss Schatten spenden soll.

Zum Auftakt der Wanderung führte Weinbruder Dr. Helmut Schmahl gemeinsam mit Gardt durch die geschichtsträchtige Kommenturei des Deutschen Ordens, wobei die Besichtigung des spätgotischen Torturms auf das besondere Interesse der Gäste stieß. Gleichfalls angetan zeigten sich die Gäste vom Heimatmuseum, das Museumsleiter Hans-Jürgen Rudy und Heinfried Simmerlein präsentierten.

Die beiden Kirchen des Dorfes mit ihren wertvollen Denkmalorgeln waren die nächsten Stationen des Rundgangs. Weinbruder Klaus Scheuermann stellte anschaulich und virtuos die um 1740 erbaute Senn-Orgel mit ihren hellen Klangfarben in der katholischen Kirche vor, während Schmahl in der evangelischen Kirche das orchestrale Volumen der neugotischen Sauer-Orgel eindrucksvoll demonstrierte. Auf dem weiteren Dorfrundgang wussten Gardt und Schmahl viel Wissenswertes über das Denkmal vor dem Rathaus, malerische Häuser aus Kalksteinen und Fachwerk, Kuhkapellen und das Zusammenleben von einst vier verschiedenen Religionsgemeinschaften in der Deutschherrengemeinde zu berichten.

Bei einer Zwischenrast im Weingut Stauff in der Weedegasse überzeugte Juniorchef Manfred Stauff die Gäste von der Qualität trockener bzw. feinherber Ober-Flörsheimer Weißweine. Stauff ließ es sich auch nicht nehmen, die Gruppe entlang des Weinlehrpfads durch die Weinberge zu führen und über gegenwärtige Trends im Weinbau zu informieren, der in der Gemarkung auf 139 ha betrieben wird.

Nach der dreistündigen Wanderung kehrten die hungrigen und durstigen Weinbrüder und -schwestern in der Gemeindehalle ein, wo sie die Landfrauen unter der Leitung von Mechthild Pfannebecker mit einem Schlachtbüffet und Wein aus dem Anbau von Weinbruder Hubert Höbel bewirteten. Zum Abschluss dankte Tobias Kraft allen Beteiligten für die erwiesene Gastfreundschaft, und er sprach wohl im Sinne aller Anwesenden, als er betonte, dass die Deutschherrengemeinde Ober-Flörsheim eine sympathische Gemeinde mit Profil ist, die ihren Gästen kulturell und vinologisch eine Menge zu bieten hat.

29. Mai 2010: Exkursion nach Otterberg

Die diesjährige Exkursion des Heimat- und Kulturvereins Ober-Flörsheim führte nach Otterberg. Am Nachmittag des 29. Mai 2010 reiste eine Gruppe von 45 Personen mit dem Bus in die Kleinstadt nördlich von Kaiserslautern, um die ehemalige Zisterzienserabtei zu besichtigen. Noch heute erinnern die Münchgasse und der Münchhof in unserem Dorf sowie der nahegelegene (Münch-)Bischheimer Hof daran, dass das Kloster Otterberg zu den größten Grundbesitzern in unserem Raum zählte. Nach einem kurzen Rundgang durch das von Fachwerkbauten geprägte Städtchen Otterberg, das 1579 von calvinistischen Glaubensflüchtlingen aus den spanischen Niederlanden besiedelt wurde, besuchten die Ober-Flörsheimer die Abteikirche. Die Besucher zeigten sich beeindruckt von der zwischen 1168 und 1254 erbauten Abteikirche, die nach dem Speyerer Dom das zweitgrößte Sakralgebäude der Pfalz ist. Ein kurzes stimmungsvolles Orgelkonzert wurde speziell für die Gruppe organisiert. Besonders interessant waren die Erläuterungen unserer Führerin zum Simultanverhältnis in der Kirche, die seit dreihundert Jahren von Protestanten und Katholiken gemeinsam genutzt wird und bis 1979 durch eine Mauer geteilt war. Nach der Rückfahrt fand der vierstündige, sehr informative Ausflug in Marions Schlemmerstube einen gemütlichen Ausklang.

Bilder der Exkursion finden Sie hier.

15. April 2010: Gesprächsabend über Baudenkmäler in Ober-Flörsheim

Die historischen Baudenkmäler Ober-Flörsheims waren Thema des diesjährigen Ober-Flörsheimer Gesprächsabends, zu dem der Heimat- und Kulturverein in das evangelische Gemeindehaus eingeladen hatte. Mit Dr. Michael Huyer von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz konnte ein hochkarätiger Experte für das Thema gewonnen werden. Der Kunsthistoriker erstellt momentan eine Denkmaltopographie unseres Landkreises und hat sich in diesem Zusammenhang ausführlich mit der baulichen Entwicklung Ober-Flörsheims beschäftigt.

Zu Beginn seines Lichtbildvortrags ging Dr. Huyer zunächst auf die Geschichte des Denkmalschutzes ein und gab anschließend den Zuhörern anhand seines letzten Projekts, der Denkmaltopographie von Neustadt a. d. W., einen Vorgeschmack auf die in einigen Jahren zu erwartende, reich bebilderte Publikation zu unserem Raum.

Im Hauptteil stellte der Referent die Ergebnisse seiner bisherigen baugeschichtlichen Forschung in Ober-Flörsheim vor und wies hierbei auf interessante Details hin, die nur ein Experte entdecken kann. Hierzu gehören u. a. 200 Jahre alte Fenster mit Bleiverglasung im Haus Neef/Hauptstraße, eine original erhaltene „Kuhkapelle“ von 1832 im Anwesen Dieterich/Münchgasse, Fenstergewänder aus der Renaissancezeit, die später nochmals verwendet wurden oder Erbauungsinschriften des 17. und 18. Jahrhunderts an Fachwerkhäusern. Besonderes Augenmerk legte Dr. Huyer auf die Kommenturei. Neben dem Herrenhaus und der Schaffnerei („Kaserne“) ist hier vor allem der spätmittelalterliche Torturm bemerkenswert, dessen Dachstuhl sich durch die dendrochronologische Untersuchung eines Balkens auf das Jahr 1465 datieren lässt.

Im Anschluss an den Vortrag nutzten einige Zuhörer die Möglichkeit, sich bei Dr. Huyer über die Geschichte ihres Hauses und die Renovierung historischer Gebäude zu informieren. Unter dem Applaus der 35 Anwesenden dankte Dr. Helmut Schmahl Dr. Huyer für seinen lebendigen und informativen Vortrag und sagte ihm die ideelle Unterstützung des HuK bei seiner weiteren Forschung in unserer Gemeinde zu. Bei Brezeln, Wein und angeregten Gesprächen klang die Veranstaltung aus.

17. März 2010: Generalversammlung mit Vorstandswahl

Auf der diesjährigen Generalversammlung des HuK wurden Dr. Helmut Schmahl für weitere drei Jahre als Erster Vorsitzender und Svenja Germann-Vering für den gleichen Zeitraum als Schriftführerin bestätigt.