2017

Kalendervorstellung und jagdliches Brauchtum am 22.11.2017

Die Webergasse im Schnee, Frisör Otto Hofmann bei der Arbeit, eine Kerbegesellschaft im Jahr 1915 – dies sind nur einige der Motive des Kalenders für das Jubiläumsjahr „1250 Jahre Ober-Flörsheim“, den der Heimat- und Kulturverein am 22. November vorstellte. Rund 50 Personen waren der Einladung zu einem gemütlichen Abend in das evangelische Gemeindehaus gefolgt, wo der Vorsitzende Dr. Helmut Schmahl und andere Anwesende bei Wein und Knabbergebäck viel Interessantes über die abgebildeten Motive zu berichten wussten.

Anschließend gaben Mitglieder der Jagdhornbläsergruppe Alzey Proben ihres Könnens. Zu den Bläsern gehörten neben HuK-Vorstandsmitglied Karl-Friedrich Höbel Jürgen Wagner (Eppelsheim), Heiner Meitzler und Bernd Unger (Mauchenheim), Hans-Willi Walldorf (Saulheim) und Achim Korfmann (Wahlheim). K. F. Höbel, zugleich Obmann für jagdliches Brauchtum beim Kreisjagdverband Alzey, erläuterte anschaulich die einzelnen Signale bei einer Jagd, angefangen von der Begrüßung und Vergatterung, über das anschließende Treiben bis hin zum abschließenden „Halali“ und „Jagd vorbei“. Auch einige Fälle von Jägerlatein gab er humorvoll zum Besten.

H. Schmahl dankte abschließend den Mitwirkenden des Abends für das abwechslungsreiche Programm und allen Personen, die an der Erstellung des Kalenders beteiligt waren. Der farbig gedruckte Kalender, der eine Übersicht der abgebildeten Personen enthält, kann auf dem Ober-Flörsheimer Weihnachtsmarkt und in örtlichen Geschäften erworben werden. H. Sch.

Artikel in der Allgemeinen Zeitung vom 24.11.2017: „Der Frisör, die Feuerwehr und ein Fest von 1915“

Sonderausstellung „Vier Konfessionen in einem Dorf“ am 21.05.2017

In diesem Jahr jährt sich der Beginn der Reformation zum 500. Mal. Seit dieser Zeit sind verschiedene christliche Glaubensgemeinschaften in den meisten Gemeinden unseres Raums vertreten. In Ober-Flörsheim war die konfessionelle Vielfalt besonders ausgeprägt. Der Heimat- und Kulturverein Ober-Flörsheim nahm das Reformationsjubiläum zum Anlass, in einer Sonderausstellung zu dokumentieren, wie die einzelnen Konfessionen das Leben der Dorfbewohner prägten und wie ihr Zusammenleben sich gestaltete. Ein Teil der Dokumentation wurde von Schülern der Geschichts-AG des Gymnasiums am Römerkastell Alzey erstellt.

Rund 100 Besucher fanden den Weg in das Heimatmuseum sowie in die evangelische Kirche, wo zunächst die einzelnen Ober-Flörsheimer Glaubensgemeinschaften vorgestellt wurden. Neben Reformierten und Lutheranern, die sich 1822 zur evangelischen Gemeinde vereinigten, gab es zahlreiche Katholiken sowie zeitweise eine beachtliche Anzahl an Mennoniten. 1876 fasste zudem der Freiprotestantismus in der Gemeinde Fuß, als zahlreiche Evangelische zu dieser neuen Bewegung übertraten.

Zahlreichen Exponaten wie zeitgenössische Berichte, Bilder, Gesang- und Gebetbücher und Bevölkerungslisten vermittelten den Besuchern ein facettenreiches Bild des konfessionellen Alltags in vergangener Zeit, der immer wieder von Konflikten gekennzeichnet war. Die Bandbreite hierbei reichte von einem Jahrzehnte langen Streit um den Besitz der Kirche über Polemik von Geistlichen bis hin zur Taufe von Kindern aus „Mischehen“. Abgerundet wurde die Ausstellung durch zwei Dorfführungen zum Thema „Religion und dörflicher Alltag früher“. Dr. Helmut Schmahl und Pfarrer Markus Warsberg stellten die evangelische und katholische Kirchen vor. Friedhelm Höbel führte durch den seit über 300 Jahren von Mennoniten bewohnten Münchhof. Anschaulich berichtete er über die Diskriminierungen, die seine Vorfahren in kurpfälzischer Zeit erdulden mussten, und er wies auf die große Bedeutung hin, die Mennoniten für die Entwicklung der Landwirtschaft in unserem Raum hatten.

Zum Abschluss nutzten zahlreiche Besucher die Möglichkeit, bei den Landfrauen im Bürgerhaus bei Kaffee und Kuchen einzukehren. H. Sch.

Mitgliederversammlung des Heimat- und Kulturvereins am 15.03.2017

Die Teilnahme bei der Einweihung des Pfarrer-Dr.-Bernhard-Wegs, die Instandsetzung des Waschbachbrunnens, eine Sandsteinbank am Baum in der Kommenturei, die Vorstellung der restaurierten barocken Grabplatten an der ev. Kirche sowie Führungen durch das Heimatmuseum – diese und andere Aktivitäten prägten das Vereinsleben im vergangenen Jahr, wie der Vorsitzende Dr. Helmut Schmahl auf der diesjährigen Mitgliederversammlung darlegte.

Nach dem Verlesen des Protokolls der letztjährigen Versammlung, der Vorstellung des Kassenberichtes sowie der Entlastung der bisherigen Funktionsträger erfolgte die satzungsgemäße Wahl verschiedener Vorstandsämter.
Durch das einstimmige Votum der rund 30 Anwesenden wurden die bisherigen Amtsinhaber gewählt: Hans-Jürgen Rudy (2. Vorsitzender), Brigitte Rudy (Schatzmeisterin) sowie als Beisitzer Dieter Blüm, Dieter Clauß, Hans-Jürgen Fuldner, Karlfried Höbel, Sascha Leonhardt, Elvira Nies, Steffen Nies und Philipp Seidel.
H. Schmahl dankte den Neugewählten und sprach ihnen den Dank des Vereins für ihr Engagement aus.

Auch in den kommenden Monaten hat der 111 Mitglieder zählende Verein wieder ein interessantes Programm anzubieten. Am 21. Mai nimmt der HuK am internationalen Museumstag statt. Unter dem Titel „500 Jahre Reformation – vier Konfessionen in einem Dorf“ finden eine Ausstellung und Führungen durch das Dorf statt. Für Ende Juni ist ein Nachmittagsausflug nach Offstein geplant. Auf der Kalendervorstellung am 22. November wird Karlfried Höbel über jagdliches Brauchtum in unserer Region berichten.

Nach dem offiziellen Teil wurde den Mitgliedern auf Vereinskosten ein Imbiss gereicht, gefolgt von einer Präsentation von Bildern aus dem Vereinsleben und historischen Fotografien.
Abschließend dankte H. Schmahl all denjenigen, die den HuK auf vielfältige Art und Weise unterstützt haben. H.Sch.